«Früher hat man Türkistan «Turan» genannt…»

Interviewt vom  A:   Moldabek,

der Dozent der KasSNU namens Al-Farabi,

Besitzer der internationalen UNESCO-Prämie

«Früher hat man Türkistan

«Turan» genannt…»

 

 

Interview mit dem Autor und Moderator der Fernsehsendung «Türik Danalary» («Türkische Weisen»), dem bekannten Fernsehjournalisten Shumasch Kenebai (Kökböri)

 

—   Herr Kenebai, Sie machen schon längere Zeit das Volk mit dem Fernsehprogramm «Türkische Weisen» durch die Sender «Alatau», «Kasachstan 1» bekannt. Wir wollen uns doch nichts vormachen, das genannte Programm wurde von der Masse gut aufgenommen. Wie haben Sie damit angefangen?

—  Das war ein Thema, das mir nach der Annahme der Unabhängigkeit von unserem Land eingefallen war. Anfangs war ich mit den politischen Arbeiten beschäftigt und hatte dafür keine Hand frei. Später, nachdem ich meine Arbeit beim Almatyer Stadtakimat bekommen hatte, gab ich etwa ein Jahr lang die unabhängige politische Zeitung «Alaschorda» heraus. Schon in den ersten Ausgaben dieser Zeitung und immer so weiter in jede Nummer schrieb ich Artikelketten unter dem Titel aus der ersten Zeile des «AJaschmarsches» — «Mein Ahnherr — Türkenheld», über die besonderen Persönlichkeiten, die zu den allen Türksprachigen allgemein geworden sind, wie Ogys Chan, Atilla, Al-Farabi. Bis das Programm «Tanscholpan» im Sender «Kasach Teledidary» 1992 geschlossen werden war, wurde «Türkische Weisen» stets darin gesendet. Damals konnte ich etwa mehr als vierzig türkischen Weisen auf den Äther bringen.

—  Bereiten Sie vielleicht dieses Programm für den Äther nicht allein? Gibt es wahrscheinlich noch die Fachleute außerhalb des Kaders, die zum Erfolg des Programms beitragen? Wenn Sie ein paar Worte von ihnen sagen würden!

— Ja, es gab einen Regisseur Assyl Kaptagajewa, die die ursprüngliche Fernsehsendung auf den Äther gebracht und enthüllt hat. Apropos, es muß auch erwähnt werden, daß die ursprüngliche Sendung der damalige außerordentliche und bevollmächtigte Bote der Republik Türkei Dr. Mustafa Aschula, Professor Marat Barmankul, Batyrchan Darimbet, Muchtarchan Orasbai besucht haben. Besonders muß man die Vertonung vom Fernsehveteranen Kunapija Mussin nennen. Auch eine besondere Erwähnung braucht die Arbeit von Klara Müssalimkysy Korganowa, die weitere dreißig Nummern vom «Türkische Weisen» vorbereitet und es von neuem enthüllt hat. Regieassistent Gulmira Kasybekkysy hat auch vieles beigetragen. Als Klara Apai die Rente bezog, verwaiste unser Programm. Trotzdem müssen wir auch die Arbeiten von Saure Imaschewa, Nurlan Shikebai, Vertonungsregisseuren Otan Doldajew, Bolat Mashenow, Operatoren Sarsen Tashimurat, Ergali, Erkebulan, Aidar, die nach den Ratschlägen von Klara Müssalimkysy handelten.

—   Was können sie von den ständigen Autoren des Programms sagen? Da von Ihnen ausgewähltes Thema die Geschichte angeht, sind auch die Fachleute vielleicht aus diesem Gebiet9

— Es ist unmöglich, alle über einen Kamm zu scheren. An der Lehrhaftigkeit und Wertvölligkeit des Programms arbeiten stündig der Botschafter der Republik Türkei in Kasachstan Kultulusch Taschkent, sein Berater in den Kulturfragen Aladdin Korkmas, Chassen Oraltai in Deutsch­land, usbekischer Dichter Muchammed Salych, Präsident der gesellschaftlichen Stiftung namens Mustafa Schokai Batyrchan Darimbet, Professor der KasSNU Marat Barmankul, Sagynbai Kosybai, Alma Kyraubaikysy, Ötegen Kümisbai, Fadli Ali, Abu Taken (verstorben) u. a., sie alle sind ständige Autoren und wissenschaftliche Betreuer des Programms «Türkische Weisen».

—  Um dieses Programm kann man nicht nur Lob, sondern auch Meinungsverschiedenheiten hören. Was wissen Sie davon?

—  Vor einem Jahr hat man sich über «Türkische Weisen» und seinen Moderator bei der Obergewalt beschwert, es sei ein unter den Nationen Gärung hervorrufendes Programm, ich sei ein reiner Pantürkist, Alaschordaer, kein Gelehrter, man solle so etwas verbieten. Später wurde in der Zeitung «Kasach Eli» die Beschwerer in die Schranken weisender Artikel von Fadli Ali veröffentlicht. Von meinen Gegnern habe ich nicht mehr eine Antwort bekommen. Damals schien es damit beendet zu sein, aber in der letzten Zeit beginnen jene unseren Brüder wieder «aufzutreten». Einer der Gäste vom «Türkische Weisen» Gelehrter Altai Amanshol hat mir von solch einem Gerücht erzählt. Unter den Vorsitzenden der Fernsehradiokorporation gibt es solche, die behaupten: «Man muß den blauen Wolf neben dem Moderator wegnehmen, das ist das Symbol der faschistischen Partei», und ehemalige sowjetische Ideologie vertreten. Es stimmt unmöglich, daß sie das Totem, den Unterstützer aller türksprachigen Völker, den blauen Wolf- Aschina nicht kennen; ich bereue diejenige, die nicht wissen, was sie sagen. Ich war gezwungen, vor meinem blauen Wolf für längere Zeit loszuwerden, da man mir nicht erlaubt hatte, mit ihm zum Äther zu kommen. Ich möchte auch die Vertreter der anderen Nationen nicht verschweigen, die sehr schlecht darauf reagieren, wenn sie durch den Fernseher «Türkische Weisen» hören.

Teuere Technik wie BTKAM gibt man uns nicht, denn unser Programm gilt als kein Einkommen bringendes Programm. Wie konnte ich von meinen vor 25-30 Jahrhunderten gelebten Ahnen Geld fordern. Es wundert mich, warum unsere «Allmächtigen» das vergessen, daß der geistige Reichtum mehr Wert als Gold und Geld hat. Man beschuldigt mich, daß ich zusammen mit Batyrchan Darimbet, mit einem der Führer ehemaliger «Asat»-Bewegung, dem Herausgeber der unabhängigen politischen Zeitung «Asat» arbeite, man verdächtigt uns noch wegen einer «möglichen Opposition gegen die Regierung», es gibt auch solche Chefs». «Der Hund bellt, die Karawane geht» würde mein weises Volk dazu sagen.

— Erzählen Sie bitte von Ihrem Hauptziel. Wozu haben Sie dieses Programm geschaffen. Ist es nicht Ihr Ziel, wie manche sagen, die Einheit des Volkes in Gärung zu bringen?

—   «Türkische Weisen» beginnt mit der Darstellung des Bildes vom Vaterland aller türksprachigen Völker — Altaigebirge. Vom unten hebt sich ein gerolltes Papier, worauf die Porträts von Ogys Chan, Tomiris, Atilla, Bilge Kagan, Kültegin, Abylai, Chan Kene, drei Bisi: Töle Bi, Kasdauysty Kasybek Bi, Aiteke Bi, Abai, Mustafa, Kemal Atatürik, Magshan Shuma-bai geschildert sind, und strömt auf die Gebirgsspitze. Hinter dem Kader werden die erste Strophe vom «Alaschmarsch», drei Strophen des Gedichtes «Türkistan» von Magshan, drei Strophen von meinem Poem «Er Türikter» gelesen. Zwischen ihnen wird der Titel «Türik Danalary» in verschiedenen Schriften gegeben: Orchon-Jenissejer, Sogdyer, Altarabisch, Arabisch, Russisch, Latein. Das alles sind die Ideen des begabten Regisseuers Klara Müssalimkysy Korgan. Und mit der schönen und flammenden Musik hat der Fernsehveteran Kunapija Mussin vertont. Wenn man nüchtern und aufmerksam das ansieht, bemerkt man schon von da an vieles. Mein ganzes Ziel ist schon an diesem zweiminutenlangen Beginn deutlich zu sehen. Wenn der Zweck der Unabhängigkeit das ist, den nationalen oder kasachstanischen Patriotismus der neuen Generation anzuerziehen, ist unser Zweck, diesem Prozeß einen Beitrag zu leisten. Warum soll einer schuldig sein, wenn er darauf stolz ist, daß seine eigene Geschichte zurückkehrt, daß das kasachische Volk, das drei Jahrhunderte lang Sklaverei erlebt hatte, dessen Hälfte von den Bolschewiki vernichtet worden war, sich auffrischt. Unsere Richtung gefällt den Anhängern der sowjetischen Zeit natürlich nicht. Wir haben kein Recht zu vergessen, daß unsere Generation vor politischen geistigen Führern aller türksprachigen Nationen des Anfangs XX. Jahrhunderts wie Alichan, Achmed, Mirshakyp, Mustafa, Chalel, Shansha, Muchametshan, Koschke, Magshan schuldig ist, die nach der Einheit aller türkischen Völker, der Unabhängigkeit ihrer Nationen strebten und deshalb von den Kommunisten getötet worden waren.

—  Ab und zu erscheinen die Äußerungen in der Presse zu Ihrem Programm. Wie meinen Sie, wird das Programm von der Öffentlichkeit gerecht eingeschätzt?

— Das Programm «Türkische Weisen» wird im Ausland besser als bei uns eingeschätzt. In der Türkei schreiben die Zeitungen «Türkija», «Tarshuma», die TV-Sender «Eurasien», «Altynschy» über dieses Programm mit großem Eifer.

Interviewt vom  A:   Moldabek,

der Dozent der KasSNU namens Al-Farabi,

Besitzer der internationalen UNESCO-Prämie